Qualität Made in Germany

Bücher über Permanent Make-up –
Lesetipps für Profis und Einsteiger

Das allerliebste Lieblingsbuch unserer amiea-Redaktion ist natürlich das aus unserem eigenen Haus: „Permanent Makeup – The essential steps to become an artist“. Das gibt es derzeit zwar nur auf Englisch, aber bald kommt die deutsche Übersetzung! Das hier sind nach unserer Meinung die anderen wichtigen Bücher über (Permanent) Make-up. Denn Themen wie Visagistik und die korrekten Formen sind für beide Berufsgruppen wichtig. 

Produktbild Permanent Make-up Buch von amiea

Welche PMU-Bücher sollte ein Permanent Make-up-Artist lesen?

Du fragst Dich, wie Du zum erfolgreichen PMU-Artist wirst? Du musst üben, üben, üben! Aber etwas Theorie ist auch nötig. Es gibt unzählige Bücher über Permanent Make-up auf dem Markt, die ganz verschiedene Grundlagen rund ums Berufsbild Permanent Make-up erklären. Neben technischen und handwerklichen Besonderheiten, die der Beruf des Pigmentierers, der Pigmentiererin bereithält, musst Du noch sehr viel mehr wissen. Grundlagen des Visagismus und der Farbenlehre sind ebenso wichtig wie Wissen über Dermatologie oder über Werbung, Social Media und Marketing. Bücher zu letzteren Themen folgen in einem weiteren Artikel.

„Der Leitfaden zum Profipigmentierer“
von Martina Silly-Gaube

Für ihren „Leitfaden zum Profipigmentierer“ kann Martina Silly-Gaube auf jahrelange eigene Erfahrung zurückgreifen: Von kosmetischen Anwendungen bis zu Behandlungen nach OPs, Unfällen oder Eingriffen bei transsexuellen Menschen – die Autorin kennt alles aus nächster Nähe. Die einzelnen Kapitel bauen aufeinander auf. Einleitend erzählt das Buch von der Geschichte des Permanent Make-ups (PMU) und von den vielfältigen Betätigungsfeldern für Artists, bevor es zu den praktischen Voraussetzungen übergeht. Welche Hygienemaßnahmen sollte man beachten, und wie geht man mit den Abfällen um? Das ist nötiges Wissen, um sich in der ökonomischen Realität des PMU selbst aufzustellen. Bücher über Permanent Make-up müssen auch darüber informieren. Aber dann geht es richtig los: Welche Arbeitsmaterialien brauche ich, welche Hilfsmittel stehen mir zur Verfügung, um Augenbrauen zu zeichnen, Lippen zu verschönern und Augenlider herauszustellen? Toll sind auch die Beschreibungen der medizinischen Anwendung bei Brust und Haaren. Wenn es schließlich um die Behandlung von Narben geht, wird deutlich, dass PMU keine reine Schönheitsmaßnahme ist, sondern nach traumatischen Erlebnissen zu neuem Wohlbefinden bei den Menschen führen kann. Die erste Auflage von 2006 ist übrigens seit Langem ausverkauft; die zweite Auflage, im Eigenverlag erschienen, ist seit 2012 auf dem Markt.


Martina Silly-Gaube: „Der Leitfaden zum Profipigmentierer“,
Eigenverlag, 2012, Taschenbuch: 175 Seiten

„Make-up. Die neue Schule“
von Horst Kirchberger




Horst Kirchberger: „Make-up. Die neue Schule“
Verlag: Knaur, 2003, gebundene Ausgabe: 128 Seiten

„Make-up. Die neue Schule“ von Horst Kirchberger ist vielleicht schon etwas älteren Datums, aber seine übersichtliche Darstellung von individuellen Schmuckverfahren ist eindrucksvoll. Nachdem die Hilfsmittel und Grundlagen erörtert werden, kommt Kirchberger zum Wesentlichen, dem Schminken selbst. Dazu stellt er eine Reihe von Personen vor, schildert deren Hauteigenschaften, Persönlichkeit sowie berufliches Umfeld und verdeutlicht, in welchem Kontext das Make-up jeweils wichtig ist. Dabei geht er sehr nüchtern und objektiv vor: Kleine Überschriften machen die Inhalte besonders leicht erkenntlich, wenn es um die jeweiligen Arbeitsschritte geht. Welche Foundation wird aufgebracht, welcher Aufheller wird wie verwendet, welche Puder und Rouge kommen zum Einsatz – und abschließend: Was passiert mit Brauen, Lippen und Augen? Fotos zeigen die jeweiligen Frauen zunächst ungeschminkt und schließlich in voller Make-up-Pracht. Dadurch lassen sich die Beobachtungen zu den entsprechenden Hauttypen ebenso nachvollziehen wie die angewandten Methoden und Materialien, die im Ergebnis erkennbar sind. Diese Make-up-Schule ist auch schon PMU-aware. Manche seiner Beispielgesichter haben schon ein permanentes Brauen-Make-up, welches durch das hier vorgestellte Tages-Make-up noch erweitert wird. Kirchberger ist ein internationaler Star-Visagist, der seit Jahrzehnten seine eigenen Beauty-Produkte entwickelt und vertreibt. Als Vollprofi weiß er, wie ein Make-up zum Einsatz kommt und welche Effekte es erzeugen soll. Für jeden ambitionierten (Permanent) Make-up-Artist ist dieses Buch eine Fundgrube.

„Makeup Manual“ von Bobbi Brown

„Makeup Manual“ von Bobbi Brown ist besonders: Brown wurde in den 1980er-Jahren mit einem natürlichen Make-up-Stil bekannt, der den damaligen Trends entgegentrat. Nach dem Verkauf ihrer Marke an Estée Lauder arbeitete sie weiter für den amerikanischen Kosmetikhersteller. Heute ist sie regelmäßig für Zeitschriften und TV tätig. Dieses Buch ist schon ihr fünftes und auch nicht ihr letztes, aber es umfasst alles, was für den Einstieg und später bei der professionellen Arbeit wichtig ist. Es geht dabei zunächst um die Foundation und darum, wie jedes Detail des Make-ups appliziert werden sollte. Eyeliner, Wimpern, Lidschatten sind wichtige Bestandteile, aber Brown behandelt neben dem Gesicht auch Fragen zur allgemeinen Körperpflege und zu Spezialgebieten: den Händen und Füßen. Toll bebildert und intelligent strukturiert bietet dieses Make-up-Handbuch Wissenswertes zu allen Bereichen. Die Hilfsmittel – vom Puderpinsel bis zum Augenbrauenkamm – werden mit Bild und Anwendungsbereich vorgestellt. Schminkverfahren zu besonderen Anlässen, für Bräute oder für Teenager bekommen, neben dem Alltagsmake-up, auch eigene Kapitel. Was machen die Unterschiede aus beim Make-up für TV, Film, Fashionfotografie oder gar für Promis? Abschließend führt Bobbi Brown noch in die jüngere Geschichte des Schminkens ein und stellt ein Who-is-Who auf. Insgesamt ein rundum empfehlenswertes Buch – allerdings auf Englisch.




Bobbi Brown: „Makeup Manual. For Everyone from Beginner to Pro“
Verlag: Grand Central Life & Style, 2011, Taschenbuch: 232 Seiten

„Anatomie und Physiologie der Haut“, für Kosmetikerinnen
von Gérard Peyrefitte


Gérard Peyrefitte:
Anatomie und Physiologie der Haut°

Huber-Verlag, 2001, 156 Seiten

Von Gérard Peyrefitte gibt es mehrere Bücher zum Thema Haut. Er arbeitet als Dozent für Biologie und Dermatologie und betreibt eine eigene Beauty-Schule. In deutscher Übersetzung sind einige Bücher mit ähnlich klingenden Titeln erhältlich: „Anatomie und Physiologie der Haut“ und „Anatomie und Physiologie“ sind leicht zu verwechseln, darüber hinaus ist noch das „Lehrbuch Kosmetik“ von Peyrefitte erhältlich. „Anatomie und Physiologie der Haut“ ist ein knapp gefasstes Buch über die Haut und aus meiner Sicht auch ein PMU-Buch. Es vermittelt die medizinischen Grundlagen, die es Artists ermöglichen soll, für Kundinnen und Kunden eine adäquate Behandlung zu entwickeln. Zwar ist der Inhalt etwas trocken – Strukturen der Haut, Hauttypen, Blutversorgung, um nur einige Beispiele zu nennen –, aber der Autor schreibt mit einem auch Nicht-Medizinern verständlichen Stil. Als promovierter Arzt kann Peyrefitte präzise darstellen, wie die Haut aufgebaut ist, wie sie funktioniert, wie sie strukturiert ist und wie sie gepflegt werden sollte. Das Buch ist somit vor allem ein Referenzwerk, das Informationen zu den konkreten Grundlagen von Beauty und Permanent Make-up vermittelt.

„The Makeup Artist Handbook“
von Gretchen David und Mindy Hall

Wenn Oscar-Preisträgerinnen und Emmy-Lifetime-Anwärterinnen ein Buch über ihr Fach bei Film und Fernsehen veröffentlichen, dann ist das etwas Besonderes. Fachlich kompetent, gehen die Autorinnen mit The Makeup Artist Handbook in die Tiefe. So werden zum Beispiel zunächst die gesamten medizinischen Begriffe für die menschliche Muskulatur beschrieben, bevor es zur eigentlichen Arbeit geht. Gretchen David und Mindy Hall arbeiten seit Langem erfolgreich mit Akteuren vor der Kamera, und die besonders spannenden Kapitel zeigen Schritt für Schritt auf, wie beispielsweise ein künstlicher Bart oder unansehnliche Narben entstehen. Die technischen Mittel werden anhand dieser Beispiele nacheinander vorgestellt, vom Sprayen über Stanzformen und Silikonabdrücken bis hin zu temporären Tattoos. Wer sich über das weite Feld der Maskenbildnerei informieren und vielleicht auch nacharbeiten möchte, dem sei dieses umfangreiche Buch empfohlen. Denn zum Abschluss werden Einblicke in die Filmindustrie geboten, auch hier mit akribischer Liebe zum Detail. Wie sieht eine Tagesdisposition aus, die das Arbeitspensum eines Drehtages aufstellt, und welche Hilfsmittel hat Gretchen immer mit dabei, wenn sie arbeitet? Und wenn die Dreharbeiten eine Szene auf der Straße darstellen, mit großen Menschengruppen, mit Obdachlosen und Drogenabhängigen, dann müssen die Farben entsprechend ausgewählt werden. Einen besseren Überblick kann es kaum geben.


Gretchen Davis, Mindy Hall: The Makeup Artist Handbook
Techniques for Film, Television, Photography, and Theater.

Publisher: Taylor & Francis Ltd. 2017, Paperback: 326 pages.

Resümee

Wie Du siehst, gibt es einige sehr interessante Bücher über die Kunst des Permanent Make-ups. Nicht alle behandeln das Thema so umfangreich wie unser Standardwerk „Permanent Makeup – The essential steps to become an artist“, aber alle diese Bücher bieten Dir wertvolle Tipps, die Dich in Deiner Entwicklung zum PMU-Artist unterstützen oder Dir helfen, Deine Fähigkeiten weiter zu perfektionieren.

Jedes dieser Bücher lässt Dich sicher zu einem besseren PMU-Artist werden. In den PMU-Büchern findest Du auch konkrete Antworten auf Fragen, die Dir Kunden eventuell einmal stellen werden. Und je sicherer Du in den Grundlagen bist, umso besser kannst Du sie beraten – und Dein Geschäft ausbauen. Du brauchst sie ja nicht alle auf einmal zu lesen. Bis bald und viel Spaß!